Die Möglichkeiten für holzfreies Papier sind vielzählig, da kontinuierlich geforscht wird. Derzeit ist es leider nur beschränkt möglich, auf Holz zu verzichten, weshalb viele der Alternativen einen gewissen Holzanteil beinhalten. Es gibt unter anderem Algenpapier, Milchpapier, Bierpapier und sogar Steinpapier, welches aus Kalksteinmehl und Polyethylen-Harz besteht. Diese stellen zwar umweltschonende Alternativen dar, haben aber höhere Anschaffungskosten als herkömmliches Papier und sind in ihrer Verwendung eingeschränkt, da sie verschieden auf Bedruckungen reagieren.
Genauso wie Steinpapier ohne Holzanteil hergestellt wird, gibt es noch weitere Rohstoffe, die ohne Holz zu Papier verarbeitet werden können. Besonders die Bambuspflanze, die nur mit Zuckerrohr vermischt wird, weist in ihrem regionalen Umfeld eine positive Umweltbilanz auf, da sie viel CO2 aufnimmt, geringe Wassermengen benötigt und schon nach wenigen Tagen erntereif ist. Das daraus produzierte Papier ist vollkommen recycelbar ist und hat einen hohen natürlichen Weißegrad, weshalb es kaum bis gar nicht nachträglich aufgehellt werden muss. In Deutschland wird Bambuspapier allerdings nicht zum Drucken verwendet, da es trotz variierender Kosten vergleichsweise teuer ist und durch den langen Transport seinen Klimavorteil wieder verliert.
Eine weitere holzfreie Alternative stellt Hanfpapier dar, welches in reiner Form, aber auch als Mischpapier vorkommt. Hanf hat viele Vorteile gegenüber dem klassischen Holzanbau, da er schnell nachwächst und eine der Pflanzen mit den längsten Zellulosefasern ist, wodurch das Papier selbst im feuchten Zustand sehr reißfest ist und öfter recycelt werden kann als andere Papiersorten. Allerdings muss Hanf, im Gegensatz zu Gras, eigens angebaut und bewirtschaftet werden und ist kostenaufwendig in der Anschaffung. Deshalb wird es bisher nur in wenigen Produkten wie Banknoten, Zigarettenpapier und technischen Filterpapieren genutzt.